Wenn du mit deinem Unternehmen Elektronik in die EU importieren möchtest, gibt’s ein paar Dinge, die du beachten musst – besonders, wenn es um Umweltauflagen geht. Hier kommt die WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment) ins Spiel. In diesem Artikel erklären wir dir auf einfache Weise, was die WEEE-Richtlinie ist, welche Produkte betroffen sind und wie du die Vorschriften einhalten kannst.
Was ist die WEEE-Richtlinie?
Das WEEE-Symbol – eine durchgestrichene Mülltonne auf Rädern – siehst du oft auf Elektrogeräten, aber was genau bedeutet es?
Die WEEE-Richtlinie wurde 2003 eingeführt, um die Flut an Elektroschrott zu stoppen, der auf Müllkippen landet. Sie soll dafür sorgen, dass Elektrogeräte wiederverwendet, recycelt oder wertvolle Materialien daraus zurückgewonnen werden. Seit der aktualisierten Version (Richtlinie 2012/19/EU, in Kraft seit 13. August 2012) ist der Anwendungsbereich noch breiter: Zum Beispiel fallen seit 2018 auch Photovoltaikmodule darunter, und es gibt einen „offenen Anwendungsbereich“ für alle Elektrogeräte, die nicht ausdrücklich ausgenommen sind.
Die Richtlinie legt fest, dass Hersteller oder Händler für die Entsorgung ihrer Elektrogeräte verantwortlich sind. Das heißt, wenn du Elektroprodukte in der EU verkaufst, musst du sicherstellen, dass es ein System gibt, um diese Produkte am Ende ihrer Lebensdauer zu sammeln, zu behandeln und zu recyceln.
Welche Produkte fallen unter die WEEE-Richtlinie?
Kurz gesagt: Fast alles, was einen Stecker hat oder mit Batterien läuft, ist betroffen. Die WEEE-Richtlinie teilt Elektrogeräte in sechs Kategorien ein:
- Lampen: Zum Beispiel LED- oder Leuchtstofflampen.
- Große Geräte: Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Elektroherde (alles, was größer als 50 cm ist).
- Bildschirme und Monitore: Fernseher, Laptops, Monitore (alles mit einem Bildschirm größer als 100 cm²).
- Kleine Geräte: Staubsauger, Toaster, Wasserkocher (alles kleiner als 50 cm).
- Kleine IT- und Telekommunikationsgeräte: Smartphones, GPS-Geräte (ebenfalls kleiner als 50 cm).
- Temperaturwechselgeräte: Kühlschränke, Klimaanlagen, Gefriertruhen.
Was ist mit dem WEEE-Symbol?
Das WEEE-Symbol zeigt dir und deinen Kunden, dass das Produkt nicht in den Hausmüll gehört, sondern getrennt gesammelt und recycelt werden muss.
Damit das Symbol korrekt ist, muss es die durchgestrichene Mülltonne zeigen und deine Marke (z. B. dein Firmenname oder Logo) enthalten. Für Produkte, die nach 2005 auf den Markt gekommen sind, braucht es entweder eine schwarze Linie unter dem Symbol oder das genaue Datum (Monat und Jahr), wann das Produkt eingeführt wurde.
Wie hältst du die WEEE-Richtlinie ein?
Die Einhaltung der WEEE-Vorschriften ist nicht kompliziert, wenn du diese vier Schritte befolgst:
- Prüfe, ob deine Produkte unter die Richtlinie fallen. Spoiler: Wenn sie einen Stecker oder eine Batterie haben, tun sie das wahrscheinlich.
- Registriere dich als Hersteller in jedem EU-Land, in dem du deine Produkte verkaufst.
- Hol dir einen Bevollmächtigten (Authorised Representative, AR), falls dein Unternehmen keinen Sitz in der EU hat.
- Organisiere ein Rücknahmesystem, um deine verkauften Produkte zu sammeln und zu recyceln – denn der Elektroschrott ist deine Verantwortung.
Wenn du das geschafft hast: Herzlichen Glückwunsch, du bist konform! Aber Achtung: Du musst regelmäßig Berichte einreichen, in denen du angibst, wie viele Produkte du verkauft hast und wie viel Elektroschrott du sammelst und recycelst.
Häufige Fragen – kurz und klar
Gilt die WEEE-Richtlinie auch für kleine Unternehmen?
Ja, egal ob groß oder klein – wenn du Elektrogeräte in die EU bringst, musst du die Vorschriften einhalten. Das gilt auch für Importeure, Händler und Online-Shops.
Wo muss das WEEE-Symbol hin?
Normalerweise direkt auf das Produkt. Nur in Ausnahmefällen darf es auf der Verpackung sein.
Brauche ich das Symbol auch für B2B-Produkte?
Früher war das in manchen Ländern nicht nötig, aber heute gilt: Nur in Deutschland sind B2B-Produkte teilweise davon ausgenommen. In anderen EU-Ländern musst du das Symbol auch für B2B anbringen.
Mit HQTS sorgenfrei konform bleiben
Die WEEE-Richtlinie kann knifflig sein, und Fehler können teuer werden – von hohen Strafen bis hin zu Produktrückrufen oder einem schlechten Ruf. Deshalb lohnt es sich, mit einem erfahrenen Partner wie HQTS zusammenzuarbeiten.
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